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Samstag, 9. Februar 2013

Vorbereitungen

Hi.

Heute soll es erstmal um das Thema "Vorbereitungen" gehen. Es nützt ja absolut nichts wenn man ein Projekt im Kopf hat und nicht weiß wo man das ganze verwirklichen kann. Ich selbst wohne in ner 4-Raum-Wohnung mit einem kleinen Keller (ohne Strom) und nem 2 Jährigen Sohn. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen das größere Projekte da schon etwas schwierig zu realisieren sind. Am Anfang ging es noch das ich Schaltungen auf dem Wohnzimmertisch zusammenbastelte und sie nach getaner Arbeit einfach wieder wegräumte. Sobald die kleinen aber laufen können wird die Sache schon kritischer ;)

Also musste ein Arbeitsplatz her der unter meiner Kontrolle stand. Meine Anforderungen waren dabei folgende.

Kriterien für einen Arbeitsplatz
  1. Abschliesbar!
    Kein Arbeitsplatz zu Hause bringt etwas wenn einfach jeder hingehen kann und daran rumfummeln kann. Somit kann man sein Projekt auch mal über Wochen stehen lassen. Denn ihr kennt das sicherlich. Man nimmt sich was vor, ist halb fertig und hat plötzlich keine Zeit mehr. Nichts ist schlimmer als alles wieder abbauen und wegräumen zu müssen.

  2. Stromanschluss verfügbar!
    Klar ist das Grundlage für alles. Damit viel unser Keller jedoch aus der Wahl raus.

  3. Ausreichend beleuchtet!
    Schaltungen zu löten ist bei gedimmten Licht einfach eine Qual. Es strengt ungemein an und macht auch nicht wirklich Spaß. Fündig wurde ich bei Ikea. Die hatten ne recht günstige Arbeitsplatzlampe für 13€ namens "Tertial" Ich kann die in Verbindung mit ner Halogen Glühbirne nur empfehlen. Nutzt ja keine Energiesparlampen die ewig brauchen um Hell zu werden oder am Ende nur warmes Gelbes Licht abgeben. Die sind schön für das Wohnzimmer, an nem Arbeitsplatz haben sie allerdings nichts verloren!

  4.  Zugang zu Informationen!
    Jeder der sich jetzt denkt "Ich mach mir was im Keller. Da ist es Ruhig, ich hab Strom und kann alles stehen lassen." sollte gewarnt sein. Vergewissert euch das ihr Zugang zu euren Informationen habt. Solltet ihr WLan im Keller haben so ist es sicherlich in Ordnung diesen Platz zu wählen und eventuell mit nem Tablett nach Infos zu suchen. Es gibt aber nichts schlimmeres als ständig Hoch und Runter rennen zu müssen um etwas nachzulesen oder nachzuschauen.

  5. Die Möglichkeit Dinge zu verstauen!
    Klar ist ein großer Arbeitsplatz schön, aber er nützt nichts wenn einfach alles auf ihm Rumliegt. Schafft euch Platz indem ihr euch ein Ordnungssystem überlegt.

  6. Zerstörbarkeit!
    Nein, nicht das ihr jetzt Denkt "Im Notfall muss ich es in die Luft sprengen können" ;) (Außer ihr googelt zu oft nach ner Bezugsquelle für Plutonium) Es soll einfach nur heißen das ihr den Arbeitsplatz so wählt das ihr euch keine Sorgen machen müsst wenn mal ein Kratzer auf der Tischplatte entsteht oder ihr den Lötkolben mal fallen lasst. Muttis schöner Esstisch fällt damit weg ;)

  7. Ausreichend Platz!
    Klar am Anfang kann man die ersten kleinen Schaltungen noch am Schreibtisch vorm PC zusammenstecken. Sobald ihr aber Schaltungen bauen wollt die über mehre Tage bestehen sollen, dann wird es am PC-Schreibtisch schon eng. Zumal ihr ja sowieso den Zugang zum PC braucht.
So unseren Platz haben wir nun gefunden. Doch uns fehlt noch so Einiges um endlich Anfangen zu können.

Werkzeug

Wenden wir uns nun dem Wichtigsten zu was wir haben sollten. Dem Werkzeug! Da wir uns im Anfängerbereich bewegen sind Großanschaffungen wie ne 900€ Lötstation natürlich komplett übertrieben. Dennoch sollte man nicht einfach den nächsten Billiglötkolben für 5€ bei Ebay kaufen. Ich möchte hier auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben.

Was brauchen wir für den Anfang?

  • Steckbrett:
    Jeder der seine Schaltung vernünftig testen will sollte so was haben. Die Angebotspalette ist riesig sodass es schwer fällt einen Favoriten zu sagen. Ich persönlich Arbeite gerne mit unterschiedlichen Größen. So muss man für ne kleine Schaltung mit LED und Widerstand nicht gleich das 830 Kontakte Breadboard bemühen.

  • Zangen:
    Eine kleine Auswahl sollte man schon haben. Da wir mit Kleinteilen arbeiten versteht sich von selbst das wir mit der 5" Rohrzange nicht weit kommen. Eine Auswahl findet man aber in jedem Baumarkt für rund 10€. Ein Seitenschneider ist meist auch mit dabei.

  • Pinzette:
    Sollte in keinem Fall fehlen

  • Messgerät:
    Für den Anfang reicht ein handelsübliches Multimeter vollkommen aus. Sollte man allerdings digitale Signale analysieren wollen, was recht schnell der Fall sein wird, so kommt man um einen Logik Analysator nicht drumrum. Angebote gibt es viele, wie zum Beispiel den Open Bench Logic Sniffer, den Bus Pirate sowie kommerzielle Produkte wie den Saleae Logic 16. Ich persönlich besitze noch nen älteren 8 Port von Saleae welcher wirklich gut funktioniert und für meine Zwecke absolut ausreichend ist. Gebraucht bekommt man die schon günstig bei Ebay. Ob sich ein Nachbau aus Vernost lohnt muss jeder für sich selbst entscheiden. Ein Oszilloskop ist für den Anfang noch nicht von Nöten, aber "nice to have."

  • Kabel für das Steckbrett:
    Kabelsortimente für Steckbretter gibt es einige, jedoch sind die meiner Meinung nach übertrieben teuer. 10m Schaltdraht aus dem Baumarkt mit den maximalen Querschnitt von 0,6mm² verrichten die gleiche Arbeit und sind dabei Flexibler in der Anwendung. Das einzige worauf ihr achten müsst ist das ihr keine Litze kauft. Eine gute Quelle für Jumperkabel mit weiblichen Steckern sind zum Beispiel alte PC Gehäuse. Dort finden sie Verwendung um LED's, USB oder Audioausgänge anzuschließen.

  • Schraubendreher:
    Sollte sowieso in jedem Haushalt vorhanden sein.

  • Lötkolben:
    Hier sollte man auf jeden Fall darauf achten das die Temperatur regelbar ist. Der 150W Lötkolben aus der Klemptner-Abteilung ist garantiert nicht geeignet. Eine günstige Lötstation für den Anfang ist zum Beispiel die ZD-99. Die ist für den Einsteiger absolut ausreichend.

  • ISP-Programmer:
    Sobald man sich mit Mikrocontrollern beschäftigt kommt natürlich der Wunsch auf diese selbst zu Programmieren. Dazu braucht man allerdings einen ISP-Programmer. Ich verwende derzeit einfach den MySmart USB light von MyAVR. Bisher lief er absolut zuverlässig und verrichtet seine Arbeit ohne Probleme. Leider habe ich schon einiges anderes gehört. Wie gesagtm für mich passt er. Wer auf Nummer sicher gehen will ist mit dem AVRISP Mk2 auf der sicheren Seite. Auch wenn er meiner Meinung nach vom Preis überdimensioniert ist ;)

  • Kleinteileregister:
    Zum Ordnung halten absolut unverzichtbar. Nichts nervt mehr als den richtigen Widerstand zwischen 1000en rauszusuchen und nochmal 1000 Kondensatoren dazu. Ihr wisst was ich Meine.

  • Dritte Hand:
    Platienenhalter, dritte Hände oder wie die ganzen Ständer heisen gibt es genug. Hier sollte man auf jedenfall darauf achten das er einen festen Stand hat (schwerer Standfuß) und das die Gelenke wirklich fest gestellt werden können. Es ist nerfig wenn sich alles immer lockert. Eine Lupe sowie Beleuchtung sind auch nicht verkehrt.

  • Messer und Schere:
    Ein scharfes Messer sowie eine robuste Schere verstehen sich von selbst. Ein Cuttermesser sowie eine Auswahl an Skalpellen sollte auch nicht fehlen.
 So ich hoffe ihr konntet einen ersten Überblick gewinnen was es alles braucht um mit einem Projekt als Anfänger starten zu können. Natürlich ist mir bewusst das die Ansprüche wachsen werden, deshalb soll das erstmal als eine Liste der Grundausstattung herhalten. Mit erfolgreichem Abschluss eines Projektes wächst natürlich auch die Lust was Besseres, Größeres und Leistungsfähigeres zu bauen. Das erfordert dann natürlich mehr Werkzeug, einen größeren Arbeitsplatz und und und....... Ihr werdet es schnell merken ;)

MFG

Kai


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